Restaurieren und Aufarbeiten alter Radios

Wenn man nach dem Kauf eines schönen alten Radios nun eine kleine Bestandsaufnahme über die Substanz macht, findet man in der Regel eine Vielzahl kleiner und größerer Mängel. Zum Einen spielt das Radio nicht mehr zufriedenstellen, zum Anderen sieht man dem Gehäuse das Alter etwas zu sehr an. Da aber viele Sammler ihr neuerworbenes Stück möglichst in einen Topzustand zurückversetzen wollen, kommt man nicht um eine Restaurierung herum. Dazu kommt noch die Idee mit einer gut gemachten Restauration den Wert des Gerätes zu steigern. Damit dies aber zutrifft und nicht durch unsachgemäßes Verbasteln die Substanz noch weiter verschlechtert wird, sollte man sich mit den Grundsätzen einer Restauration auseinandersetzen.

Denn gerade diese Auseinandersetzung unterscheidet dann den Bastler vom Restaurator.

In der Regel wird oft Überrestauriert und damit zwar ein Zustand erwirkt, der dem Laien zwar sehr gefällig ist, aber meist nichts mehr mit historischem Verständnis oder Originalität zu tun hat. Was nützt es denn, einen Rundfunkempfänger mit Sekundenkleber, Nitrolack und Umbauten in der Elektronik 'auf neu zu trimmen', wenn damit jeglicher Bezug zum Originalgerät verloren geht? Hier sollten also klare Vorstellungen her, damit man ein schönes Stück Technik der Nachwelt dauerhaft erhalten kann.

Die Grundregeln des Restaurierens

Als einfache und klare Richtschnur sollte bei allen Tätigkeiten immer gelten: Nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig. Das mag jetzt arg reduziert klingen, trifft aber den Nagel auf dem Kopf! Eine gute Restaurierung sollte nämlich aus wenigen Schritten Entferung nicht mehr sichtbar sein, das Gerät muß optisch perfekt wirken, bei naher Betrachtung aber darf das Alter und der Originalzustand erkennbar sein. Diesen Spagat macht aber gerade eine gute Restaurierung aus. Bei Lackfehlern z.B. muß man also ganz klar abschätzen, ob man eine Neubeizung resp. Neulackierung mit Ausbessern der Schadstellen heranzieht, oder lieber durch kleine Korrekturen die Oberfläche wiederherstellt und mit kleineren, unbedeutenderen Macken lebt.

Anhand der Beschreibungen unserer bisherigen Radiorestaurationen wollen wir nun die entstehenden Schwierigkeiten und Konflikte beim Restaurieren beleuchten. Dabei wollen wir zeigen, daß bei den Arbeiten an den Radios nicht immer die "reine Lehre" vertreten werden kann, um zu einem befriedigendem Ergebnis zu kommen. Wir gehen dabei bewußt nicht auf die einzelnen Handgriffe und Vorgehensweisen ein, da wir ein gewisses handwerkliches Wissen vorraussetzen. Wir bemühen uns aber, besondere Tricks und Arbeitsweisen genauer zu erklären. Bei Fragen dazu kontaktieren Sie uns bitte.

Restauration einer Telefunken Operette 8

Restauration einer Siemens Schatulle H42

Restauration eines Lumophons WD571

Restauration eines Grundig 4010

Restauration eines Siemens H64

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